Der Turboschaden: Was kann passieren und wie kann ich vorbeugen?

Nicht ganz überraschend macht ein Turbolader nur dann Spaß, wenn er funktioniert.

Bei einem eventuellen Turboschaden sackt nicht nur die Leistung in den Keller, auch die Kosten für eine eventuelle Reparatur stehen einer sorgenfreien Fahrt im Weg (und hin und wieder kann es auch gefährlich werden). Wir zeigen, wie Sie einen Turboschaden erkennen, welche Kosten auf Sie zukommen könnten und – besonders wichtig – wie Sie effektiv vorbeugen!

Die häufigsten Schäden am Turbo

Schauen wir uns zunächst an, welche Art von Turboschaden auf deutschen Autobahnen besonders verbreitet ist:

Fremdkörper und Schlagschäden

Fremdkörperschaden am Turbolader
Bei hohen Geschwindigkeiten kann es passieren, dass kleinste Fremdkörper in die Gehäuse von Turbine und/oder Verdichter eindringen. Selbst bei winzigen Fremdkörpern droht Gefahr, da diese durch die enorme Geschwindigkeit das Turbinen- oder Verdichterrad beschädigen können. Sie bemerken diesen Turboschaden bei der Fahrt eventuell durch eine Art Unwucht, wodurch sich die Nutzung des Turboladers einfach „nicht rund“ anfühlt.

Achtung: Bei einem Schaden dieser Art sollten Sie nicht daran denken, den Turbolader weiter zu nutzen. Die Fremdkörper werden sich schließlich nicht aus Gefälligkeit wieder aus dem Gehäuse entfernen, der Weg zur Werkstatt sollte Ihr nächster Stopp sein.

Schäden durch Motoröl

Motoröl kann ein weiterer Grund für einen Turboschaden sein, nur indirekt hat dieser Schaden jedoch etwas mit dem Turbolader selbst zu tun. Für gewöhnlich handelt es sich um Motoröl aus dem Umfeld, das in bestimmte Bereiche des Turboladers eindringt.

Schäden am Turbolader durch Motoröl
Die Ursachen können sehr banal sein (wenn Sie beispielsweise mehr als das vorgeschriebene Maximum an Motoröl in den Tank füllen), möglicherweise handelt es sich aber auch um komplexe Angelegenheiten wie einen mangelhaften Gasdruck im Turbinengehäuse.

Häufig ist es auch einfach die extreme Hitze: Das Motoröl im Turbolader verbrennt, zurück bleiben Kohlerückstände – und damit wären wir wieder bei den Fremdkörpern im Turbolader.

Schäden durch Motoröl – Teil 2

Eine mangelhafte Schmierung kann ebenfalls einen großen Anteil an einem Turboschaden tragen.

Schäden am Turbo durch mangelhafte Schmierung
Denn: Die extremen Drehzahlen des Turboladers führen natürlich dazu, dass dieser auch ordentlich geschmiert werden möchte. Sie können hier selbst vorbeugen, indem Sie einfach auf einen ausreichenden Ölstand achten. Sind jedoch Zulaufleitungen blockiert oder verschmutzt, reicht dies vielleicht nicht immer aus.

Erkennbar ist dieser Defekt oft recht einfach, da häufig schwarzer Rauch aus der Abgasanlage dringt (kein blauer Rauch, denn das ist wiederum ein anderer Schaden!). Falls dies bei Ihnen nicht der Fall ist oder Sie es nicht bemerken, drohen im schlimmsten Fall Brüche des Wellenschafts, verdrehte Buchsen im Lagergehäuse und ähnliche Schäden.

Überhitzung

In diesem Fall sind Sie selbst schuld: Nicht selten erreichen die Temperaturen an der Abgasseite des Turboladers Bereiche von 1.000° C. Die Hersteller schreiben nicht ohne Grund vor, dass ein Turboschaden langfristig nur abgewendet werden kann, wenn Sie dem Bauteil genügend Nachlauf und eine Abkühlphase gönnen. Kohlenstoff lagert sich durch die hohen Temperaturen ab, Fremdkörper bleiben im Turbolader zurück und besonders dessen Lager und die Kolbenringabdichtung werden schnell einen Defekt erleiden.

Möglicherweise machen Sie aber auch alles richtig und der Turboschaden ist „nur“ auf schlechtes Motoröl zurückzuführen. In jedem Fall können Sie hier schon recht effektiv vorbeugen, indem Sie Ihr Auto nach der Fahrt kurz entspannen lassen.

Schäden durch überhöhte Drehzahlen

Druckschlauch Turbolader
Zwischen Turbolader und Ansaugrohr befindet sich ein Druckschlauch, der gerade bei mehr oder weniger stark getunten Fahrzeugen unbedingt dicht sein muss. Denn: Bei extrem hohen Drehzahlen entsteht ein Vakuum vor dem Verdichterrad, das zu einem deutlich schnelleren Verschleiß von Anlaufscheibe und Axiallager führen kann. Im schlimmsten Fall könnte die Läuferwelle ganz einfach durchbrechen, der Turboschaden wäre dann perfekt. Offensichtlich gibt es hier das einfache Gegenmittel, die Drehzahl innerhalb der Spezifikationen von Motor und Turbolader zu belassen. Auf leeren Autobahnen ist das aber unter Umständen nicht immer im Sinne des Autobesitzers!

Dies waren jetzt einige verbreitete Schäden, die Mechaniker in der Werkstatt am häufigsten zu Gesicht bekommen. Es gibt noch zahlreiche weitere Arten, einen Turbolader schrottreif zu fahren, die den Umfang dieses Ratgebers jedoch sprengen würden.

Wir zeigen Ihnen stattdessen, woran Sie einen Turboschaden erkennen können, damit Sie im Ernstfall schnell handeln.

Turboschaden erkennen: So schafft es auch der Laie

Insgesamt ist es recht einfach, einen Turboschaden frühzeitig zu erkennen. Fangen wir bei sehr einfachen Anzeichen an und steigern uns dann langsam:

  • Ein Turbolader sollte für gehörig mehr Leistung sowohl bei Beschleunigung als auch Maximalgeschwindigkeit sorgen. Lässt die Motorleistung extrem nach und das Fahrzeug beschleunigt deutlich langsamer, ist das ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Hier müssen Sie auch ein wenig Fingerspitzengefühl beweisen, da auch die äußeren Umstände (Temperatur) einen Einfluss auf die Leistung nehmen. Einen Abfall von wenigen km/h zwischen Sommer und Winter sollten Sie nicht weiter beachten, erst bei einer höheren Größenordnung ist ein Defekt wahrscheinlich.
  • Ungewöhnliche Rauchentwicklungen sind ebenfalls ein Zeichen: Wahlweise kann es sich um blauen oder schwarzen Rauch handeln, der jeweils einen anderen Turboschaden zu erkennen gibt. Es handelt sich hier nicht mehr um eine geringfügige Menge Rauch, Sie können diesen Mangel also nicht übersehen. Oft geht dieser Fehler (der häufig auf das Motoröl zurückzuführen ist) mit einem beißenden, unangenehmen Geruch einher. Dies werden Sie vor allem bemerken, wenn Sie vom Gas gehen und nicht etwa bei der Beschleunigung an sich.
  • Turboschaden
    Ein sehr deutliches Zeichen ist auch der Ladedruck: Die Motorleistung lässt nach, gleichzeitig wird der Ladedruck aber nach oben katapultiert. Sie können sich eines Defekts ziemlich sicher sein, wenn der Turbolader mitten in der Fahrt aussetzt und scheinbar schon defekt ist. Nach einem Neustart funktioniert er jedoch wieder ordnungsgemäß. Kombinieren Sie diesen Effekt mit einem wesentlich höheren Pfeifen des Motors (in einer anderen Art als beim typischen Aufheulen) und wir können Ihnen sehr wahrscheinlich zu einem ordentlichen Turboschaden gratulieren.

Spaß beiseite: Ein Turboschaden kann eine enorme finanzielle Belastung darstellen (auch, wenn es sich eigentlich nur um reinen Luxus handelt). Damit Sie erkennen, warum Sie einem Turboschaden vorbeugen sollten, werfen wir jetzt einen Blick auf die Turboschaden Kosten.

Turboschaden Kosten: Das kommt auf Sie zu!

Die häufigsten Schäden am Turbo sind leider auch diejenigen, die am teuersten sind. Pauschal lässt sich dieser Austausch in einer Werkstatt jedoch kaum beziffern. Bevor wir Ihnen dennoch einige Zahlen nennen, möchten wir noch darauf hinweisen, dass Sie sich eines Defekts wirklich sicher sein sollten!

Wir weisen immer wieder darauf hin, dass unerfahrene Mechaniker gerne komplett funktionstüchtige Turbolader ausbauen. Diese vermuten den Defekt am Turboschaden, obwohl beispielsweise eine mangelhafte Ölzufuhr der eigentliche Mangel ist (mit dem der Turbolader nichts zu tun hat). Geben Sie diese Arbeit also nicht in die Hände von Anfängern, sondern suchen Sie sich einen Fachmann mit Erfahrung.

Werfen wir jetzt einen Blick auf die Turboschaden Kosten:

  1. Je nach Modell schlägt das Gerät schon mit mehr oder weniger deutlich über 1.000 Euro zu Buche.
  2. Bei einem Austausch defekter Teile sind die Werkstätten in der Verantwortung: Rotierende Teile müssen feingewuchtet werden, Fehler sind nicht akzeptabel. Das treibt die Kosten in die Höhe, weshalb oft einfach ein Komplettaustausch erfolgt.
  3. Die Mitarbeiter der Werkstatt arbeiten nicht umsonst, auf den Preis können Sie also noch einmal viele Stundensätze für diese Arbeit rechnen.
  4. Möglicherweise decken die Mechaniker nicht nur einen Turboschaden auf: Beschädigte Turbolader könnten auch den Motor in Mitleidenschaft ziehen oder vielleicht den Katalysator beschädigen oder zerstören – dann wird es noch einmal wesentlich teurer.

Turboschaden Kosten
In der Summe sprechen wir jetzt von einem Turboschaden, dessen Volumen sich irgendwo zwischen 200 Euro (für sehr einfache Austauscharbeiten ohne Ausbau des Turboladers) und mehreren Tausend Euro bei schweren Schäden beläuft. Die meisten Kunden der Werkstätten werden sich irgendwo im Mittelfeld einordnen, rechnen Sie mit einem vierstelligen Betrag.

Als Alternative haben Sie noch die Wahl, einfach 13,95 Euro zu bezahlen, was sich im direkten Vergleich doch wesentlich freundlicher anhört.

Wie das geht, lesen Sie im folgenden Absatz.

Turboschaden vorbeugen mit dem richtigen Schutzmittel

Wie bereits erwähnt, ist das Motoröl selbst ein häufiger Auslöser für kleinere und auch größere Defekte am Turbolader. Es ist daher in Ihrem Interesse, von vornherein ein Premium-Motoröl zu verwenden. Die höheren Kosten holen Sie spielend wieder rein, indem Sie das Risiko eines Schadens am Turbolader minimieren.

Um jetzt noch ein wenig besser aufgestellt zu sein, sollten Sie zusätzlich ein Additiv wie den Turboladerschutz verwenden: Für den bereits genannten Preis versorgen Sie Ihr Fahrzeug für eine Strecke von etwa 10.000 km mit zusätzlichen chemischen Stoffen, die einem Turboschaden entgegenwirken. Es handelt sich nicht um einen kompletten Ersatz für Ihr bestehendes Motoröl, sondern um einen kleinen Zusatz, der dabei hilft, Verschleiß zu mindern und eine Verschlammung durch schlechtes Motoröl zu verhindern. Stellen Sie sich den Turboladerschutz so ähnlich vor wie eine Impfung gegen eine gefährliche Krankheit: Es geht im Notfall auch ohne, mit ist man aber sicherer unterwegs.

Ein „Wundermittel“ ist der Turboladerschutz nicht: Darin befinden sich im Wesentlichen Bestandteile, die auch in Premium-Motoröl enthalten sind. Diese sind allerdings wesentlich höher konzentriert, wodurch die verschleißmindernde Wirkung eintritt. Allein die hohen Kosten für diese Bestandteile hindern Motorölhersteller daran, sie in höherer Konzentration zu verwenden.

Dabei gilt: Je länger Sie fahren und desto mehr Sie Ihren Turbolader verwenden, desto eher sollten Sie einem Turboschaden vorbeugen und desto deutlicher werden Sie den positiven Effekt des Turboladerschutzes bemerken. Die Folgen sind eine höhere Lebensdauer und eine generell höhere Laufruhe – und für den Kontostand sind 13,95 Euro auch wesentlich einfacher zu verkraften.